Zusammenfassung: Ein Agile-Epic ist eine Aufgabeneinheit, die ausgehend von den Bedürfnissen bzw. Anforderungen der Kunden oder Endbenutzer in bestimmte einzelne Tasks (sogenannte "User Storys") unterteilt werden kann. Epics sind für Agile- und DevOps-Teams sehr wichtig.
Ein Epic dient bei Agile und DevOps dem Management von Tasks. Es handelt sich dabei um eine Aufgabeneinheit, die ausgehend von den Bedürfnissen bzw. Anforderungen der Kunden oder Endbenutzer in bestimmte einzelne Tasks (sogenannte "Storys" oder "User Storys") unterteilt werden kann.
Epics helfen dir, deine Arbeit zu organisieren und eine Hierarchie aufzubauen. Dabei werden deine Aufgaben in auslieferbare Teile aufgegliedert, damit große Projekte tatsächlich erledigt werden und du deinen Kunden weiterhin und regelmäßig nützliche Neuerungen liefern kannst. Mithilfe von Epics können Teams ihre Aufgaben unterteilen und zugleich ein größeres Ziel verfolgen.
Beim Organisieren großer Tasks ist es gar nicht so leicht, einen Agile-Ansatz aufrechtzuerhalten. Daher solltest du unabhängig von der Größe deines Unternehmens verstehen, welcher Zusammenhang zwischen Epics und funktionierenden Agile- und DevOps-Praktiken besteht.
Was ist ein agiles Epic?
Ein Epic ist eine größere Aufgabeneinheit, die in mehrere kleinere Storys unterteilt werden kann, die in Jira manchmal "Vorgänge" heißen. Epics betreffen eine Vielzahl an Teams, die an mehreren Projekten arbeiten, und können sogar auf mehreren Boards verfolgt werden.
Epics werden fast immer über mehrere Sprints hinweg bereitgestellt. Während ein Team durch Entwicklungs- und Kundenfeedback mehr über ein Epic lernt, werden bei Bedarf User Storys hinzugefügt oder entfernt. Das Wesentliche an agilen Epics ist der flexible Umfang, den du je nach Kundenfeedback und Teamrhythmus anpassen kannst.
Beispiel für ein agiles Epic
Nehmen wir mal an, wir schreiben das Jahr 2050 und arbeiten für ein Unternehmen, das Reisen ins Weltall anbietet. Wir führen rund ein Dutzend Starts pro Jahr aus. Ein einzelner Start ist daher auf das Jahr gesehen kein riesiges Projekt, aber bei Weitem keine Routineaufgabe, und erfordert zahlreiche Arbeitsstunden. Das ist genau die richtige Größe für ein Epic.
Zum Beispiel umfasst das Epic "Start Weltraum-Tourismus März 2050" Storys sowohl für routinemäßige Aufgabenelemente als auch Storys, mit denen wichtige Punkte des Spaceshuttle-Starts verbessert werden sollen: vom Kauf der Weltraum-Reisetickets bis hin zum eigentlichen Start der Rakete. Dabei arbeiten mehrere Teams an vielen verschiedenen Storys und tragen somit alle zu diesem Epic bei.
Das Softwareteam, das den Kauf der Tickets für den Raketenstart im März 2050 unterstützt, könnte sein Epic beispielsweise so strukturieren:
Epic: Start März 2050 | ||
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Story: Datumsbereich um Starttermine im März 2050 ergänzen | Story: Ladezeit für gewünschte Flugangebote auf < 0,45 Sekunden reduzieren | Story: Saturn-Sommerangebote auf Bestätigungsseite für First-Class-Buchungen bewerben |
Gleichzeitig können die Raketenantriebsteams zum selben Epic mit folgenden Storys beitragen:
Epic: Start März 2050 | ||
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Story: Kraftstofftank während des Starts bei PSI > 250 PPM halten | Story: Treibstoffverbrauch um insgesamt 1 % reduzieren | Story: Neuen Triebwerksingenieur als Nachfolger von Gary einstellen #garygate2050 |
Grundlegendes zu Epics in einem rundum agilen Programm
Ein Epic sollte all das umfassen, was das Entwicklerteam zum Erfolg benötigt. Praktisch gesehen handelt es sich dabei um die erste Stelle in seiner Arbeitshierarchie. Wenn du aber auch verstehst, in welchem Zusammenhang ein Epic mit anderen agilen Strukturen steht, erhältst du wichtige Kontextinfos für die tägliche Entwicklungsarbeit.
- Eine Produkt-Roadmap ist ein Aktionsplan, der beschreibt, wie sich ein Produkt oder eine Lösung im Laufe der Zeit entwickeln wird.
- Ein Theme ist ein Unternehmensziel, das das Erstellen von Epics und Initiativen vorantreibt.
- Die Produkt-Roadmap lässt sich als eine Reihe von Initiativen entlang einer Zeitachse ausdrücken und veranschaulichen.
- Wenn Initiativen in Epics unterteilt werden, fällt es dem Team leichter, seine täglichen Aufgaben – in Form kleinerer Storys – mit den allgemeinen Unternehmenszielen in Einklang zu halten.
Durch mehrere abgeschlossene Epics wird eine bestimmte Initiative vorangetrieben, wodurch die allgemeine Produktentwicklung und -weiterentwicklung ausgehend von den Markt- und Kundenanforderungen höchste Priorität für die Unternehmens-Themes behält.
In unserem Beispiel könnte es im Theme um eine Steigerung der Anzahl an Spaceshuttle-Starts gehen und bei der Roadmap um das Verfolgen der Entwicklung von 3 hin zu 4 Raketenstarts pro Quartal. Das Ziel der Initiativen wäre eine Senkung der Kosten sowie eine Steigerung der Ticketverkäufe, wobei ein Epic in die Initiativen einfließen würde.
Erstellen von agilen Epics
Berücksichtige beim Erstellen eines neuen Epics andere Planungs- und Organisationstools, die dein Team eventuell bereits verwendet. Am Anfang bietet es sich an, Epics um die vierteljährlichen Ziele oder OKRs (Objectives and Key Results) deines Teams herum zu erstellen. Wenn du ein Epic erstellst, beachte Folgendes:
- Berichterstellung: Erstelle Epics für Projekte, die Manager und Führungskräfte im Auge behalten möchten.
- Darstellung des Fortschrittsverlaufs: Beschreibe anhand von Epics und den darin einfließenden Storys den Verlauf deiner Arbeit bis hin zum aktuellen Stand eines Features oder Produkts.
- Kultur: Bestimme Größe und Detailliertheit eines Epics entsprechend deiner Unternehmenskultur.
- Zeit: Die meisten Entwicklerteams arbeiten mit Schätzungen statt einem zeitlichen Rahmen. Doch es lohnt sich, dieser Wahl auf den Zahn zu fühlen, um sicherzugehen, dass deine Epics innerhalb von wenigen Wochen abgeschlossen sind. Für ein Epic solltest du weder eine zu kurze noch eine zu lange Zeitspanne einplanen.
Unterteilen von agilen Epics
Um ein Projekt richtig zu erfassen und die Dynamik aufrechtzuerhalten, hilft es, Epics in praktische Storys zu unterteilen. Das erfordert ein gewisses Maß an Eigeninitiative. Zum Erstellen von Storys zu einem Epic gibt es keine einheitliche Lösung, die allen Teams gerecht wird, aber viele hilfreiche Optionen:
- Benutzerrolle oder Kundentyp: Erstelle eine individuelle Story für jeden Benutzertyp: "schnellerer Login für neue Besucher", "schnellerer Login für Bestandskunden" etc.
- Geordnete Schritte: Unterteile den Prozess und erstelle für jeden Schritt eine Story.
- Kultur: Gehe von den Standards deines Teams aus, wenn du bestimmst, ob eine Aufgabe schnell erledigt sein soll oder ihr über mehrere Wochen an einem Projekt arbeiten werdet.
- Zeit: Storys sollten innerhalb eines Sprints abgeschlossen werden können, sofern keine anderen Vereinbarungen getroffen wurden.
Es gibt keine universelle Definition zur Unterscheidung von großen Storys und Epics. Im Allgemeinen solltest du jede Teamaufgabe, die du nicht auf Stunden und Tage, sondern mehrere Wochen (oder länger) schätzt, als Epic einplanen und in kleinere Storys unterteilen.
Messen agiler Epics
Ein Burndown-Chart zeigt das Verhältnis zwischen dem geschätzten und dem tatsächlichen Arbeitsumfang in einem Sprint oder Epic. Die waagrechte x-Achse in einem Burndown-Chart gibt die Zeit wieder und die senkrechte y-Achse die Storys oder Vorgänge.
Nutze das Burndown-Chart, um alle im Sprint ausstehenden Aufgaben zu verfolgen und einzuschätzen, wie wahrscheinlich das Erreichen des Sprint-Ziels ist. Durch das Verfolgen der ausstehenden Aufgaben während der Iteration kann ein Team seinen Fortschritt verwalten und entsprechend reagieren.
Durch Beobachten eines Burndown-Charts wird ersichtlich, wie ein Team mit seiner Arbeit vorankommt und wo Sand im Getriebe ist. Durch diese deutlich erkennbaren Datenpunkte bleiben alle auf demselben Stand. Zudem werden Gespräche über die Weiterentwicklung des Produkts und Abschlussprognosen vereinfacht. Ganz zu schweigen davon, dass Transparenz Vertrauen schafft!
Erfahre, wie du Burndown-Charts in Jira konfigurieren kannst.
Optimiere deine Epics mit Automatisierungsfunktionen
Sobald du die Erstellung von Epics und Storys gemeistert hast, kannst du mithilfe der Automatisierung noch einen Schritt weiter gehen. Hier sind drei der beliebtesten Automatisierungsregeln für Sprints in Jira:
- Füge bei der Erstellung eines Epics automatisch 3 Storys hinzu. Zur Regel
- Schließe Storys automatisch ab, wenn ein Epic als "Fertig" markiert wurde.
Zur Regel - Ändere den Status eines Epics, wenn sich der Status eines verknüpften Vorgangs ändert.
Zur Regel
Diese und viele andere Automatisierungsregeln findest du in der Vorlagenbibliothek von Jira Automation.
Grundlegendes zu agilen Epics
Epics sind nicht die absolute Grundlage eines Agile-Programms, aber sie dienen den meisten Agile- und DevOps-Teams als praktischer Antrieb. Wenn du verstehst, welche Rolle Epics in einem funktionierenden Agile-Programm spielen, gewinnst du Kontext für deine Aufgaben. Und wenn du Epics in Storys unterteilst, förderst du die Dynamik.