Nehmen wir an, du und dein Team planen ein ehrgeiziges Projekt: Ihr möchtet eine Rakete ins Weltall schicken. Hierfür müsst ihr eure Arbeit strukturieren – von den größten Zielen bis zu den kleinsten Details. Dabei müsst ihr in der Lage sein, auf Änderungen zu reagieren, über euren Fortschritt zu berichten und euch an euren Plan zu halten. Epics, Storys und Initiativen sind genau die Tools, die ihr hierfür benötigt.
Wenn du verstanden hast, wie diese beliebten Strukturelemente von Agile und DevOps bei der Organisation von Aufgaben helfen, erreicht dein Team ein gesundes Gleichgewicht von Struktur, Flexibilität und einem Raketenstart.
Was sind Storys, Epics und Initiativen?
- Storys, auch User Storys genannt, sind aus der Perspektive eines Endbenutzers formulierte kurze Anforderungen oder Anfragen.
- Epics sind größere Aufgabeneinheiten, die in mehrere kleinere Aufgaben (namens Storys) unterteilt werden können.
- Initiativen sind eine Gruppe von Epics, die ein gemeinsames Ziel verfolgen.
Agile Epics vs. Storys
In gewisser Weise ähneln Storys und Epics in Agile Geschichten und Epen in Film und Literatur. Eine Geschichte ist eine einfache Erzählung, während eine Reihe von zusammengehörigen und voneinander abhängigen Geschichten ein Epos bilden. Dasselbe Prinzip gilt auch für dein Aufgabenmanagement. Dort führt die Fertigstellung zusammengehörigen Storys zur Fertigstellung eines Epic. In den Storys sind die einzelnen abgeschlossenen Aufgaben sichtbar, die Epics dagegen bieten eine übergeordnete Ansicht des gemeinsamen Ziels.
Storys können in einem agilen Team in einem ein- bis zweiwöchigen Sprint abgeschlossen werden. Oft arbeiten die Entwickler jeden Monat an Dutzenden Storys. Epics dagegen sind weniger zahlreich und benötigen mehr Zeit bis zum Abschluss. Meistens nehmen sich die Teams pro Quartal den Abschluss von zwei bis drei Epics vor.
Wenn dein Unternehmen Raketen ins All schicken würde und seinen Streaming-Service für die Starts verbessern wollte, könntest du deine Storys wie im Folgenden beschrieben strukturieren.
Beispiele agiler Storys:
- iPhone-Benutzer benötigen in der mobilen App eine vertikale Ansicht des Live-Feeds.
- Desktop-Benutzer benötigen unten rechts im Videoplayer eine Schaltfläche zum Umschalten in die Vollbildanzeige.
- Android-Benutzer benötigen einen Link zum Apple Store.
Die obigen Storys sind alle miteinander verbunden und könnten als individuelle Aufgaben angesehen werden, die auf den Abschluss einer größeren Arbeitseinheit (eines Epics) abzielen. In diesem Beispiel könnte das Epic lauten: "Verbesserung des Streaming-Service für den Start im ersten Quartal".
Die Einordnung von Aufgaben in Storys und Epics sorgt darüber hinaus für eine effektive Kommunikation innerhalb des Unternehmens. Wenn du dem Head of Engineering vom Fortschritt deines Teams berichtest, sind die Epics von Interesse. Wenn du aber mit einem Kollegen aus deinem Entwicklerteam sprichst, kommunizierst du auf Story-Ebene.
Vollständige Definitionen, Beispiele und Best Practices findest du hier:
Agile Epics vs. Initiativen
Genauso wie Epics aus Storys bestehen, werden Initiativen aus Epics gebildet. Initiativen stellen eine weitere, den Epics übergeordnete Ordnungsebene dar. In vielen Fällen umfasst eine Initiative Epics von mehreren Teams und verfolgt ein sehr viel weiter gefasstes, größeres Ziel als die Epics selbst. Während du ein Epic normalerweise in einem Monat oder einem Vierteljahr abschließen kannst, werden für den Abschluss von Initiativen mehrere Quartale bis zu einem ganzen Jahr benötigt.
Beispiel von Epics in einer Initiative:
Nehmen wir an, dein Raketenunternehmen möchte dieses Jahr die Kosten pro Start um 5 % senken. Dieses Vorhaben eignet sich gut für eine Initiative, da das Ziel sicherlich nicht in einem einzigen Epic zu erreichen ist. Diese Initiative würde Epics wie "Senkung des Treibstoffverbrauchs während des Starts um 1 %", "Starts pro Quartal von 3 auf 4 erhöhen" und "Herunterdrehen aller Thermostate von 22 auf 20 Grad" enthalten.
Bei Atlassian:
Intern nennen wir unsere Initiativen "PC Tickets". Project-Central-Tickets werden in Jira genau wie unsere Epics konfiguriert. Jedes Team erstellt jeweils ein PC-Ticket für seine vier oder fünf wichtigsten Jahresziele. Die Unternehmensgründer und die Führungskräfte nutzen diese PC-Tickets, um Einblicke in sämtliche laufende Aufgaben im Unternehmen zu erhalten. Sieh dir unsere kostenlose Projektmanagement-Vorlage an, die auf unseren eigenen agilen Methoden basiert.
WEITER MIT: So konfigurierst du agile Epics
Mehr als Initiativen
In vielen Unternehmen motivieren die Gründer und das Führungsteam die Mitarbeiter zum Verfolgen eines ambitionierten Ziels. Dabei handelt es sich um die (manchmal extrem abgedroschenen) Ziele, die jedes Jahr oder Quartal angekündigt werden. Initiativen bestehen meist aus einer Reihe von Epics, du kannst jedoch auch benutzerdefinierte Felder oder Labels verwenden, um sie nach Team, Strategieeckpfeilern oder Zeitrahmen zu kategorisieren, oder eine benutzerdefinierte Hierarchie erstellen, um die Arbeit besser an den übergreifenden Zielen des Unternehmens auszurichten.
Viele Atlassian-Kunden verwenden Plans, eine erweiterte Planungsfunktion in Jira, um fünf Ebenen über den agilen Epics einzuführen (siehe unten). So können Projekte besser definiert und geleitet werden.
Erfahre, wie Twitter Projekte und Teamarbeit mit Jira zusammenbringt: Ganze Story lesen
Bei Atlassian: Als die Cloud Foundations-Abteilung Transparenz für Hunderte von Mitarbeitern bereitstellen musste, verwendete sie die erweiterte Planungsfunktion in Jira, um eine zentrale Herausforderung von Unternehmen mit verteilten Teams zu meistern. Indem sie ihre Projekte innerhalb eines gemeinsamen Umsetzungsplans in Jira miteinander verbunden haben, konnten sie den Überblick behalten, den Fortschritt verfolgen und problemlos Daten mit Stakeholdern teilen.
So sieht die erweiterte Planung mit Jira für die Atlassian Cloud Foundations-Abteilung aus. Weiterlesen
Strukturierung von Aufgaben
Agile Methoden und Struktur schließen sich nicht gegenseitig aus und die hier vorgestellte Struktur wird sicher nicht pauschal für alle passen. Das agile Prinzip ist dann erfolgreich umgesetzt, wenn du und dein Team diese Konzepte verstehen und ihr sie an eure Anforderungen anpasst. Wir zum Beispiel arbeiten mit Storys, Epics und Initiativen.
Zu Beginn könntest du beispielsweise lernen, wie man Epics in Jira einrichtet. Anschließend könntest du dich darüber informieren, wie du mit Plans in Jira strategisch planen und den Aufgabenfortschritt über mehrere Teams hinweg nachverfolgen kannst.