Eine Produktkritik bietet eine effektive Feedback-Schleife für kontinuierliche Produktverbesserung. Das ist für jeden Produktentwicklungsprozess notwendig, insbesondere für Teams, die mit der Lean-Methode arbeiten.
Ein Produktkritik-Framework hebt hervor, was bei einem Produkt funktioniert und was nicht. Es bietet auch verschiedene Sichtweisen darauf, welche Aspekte von einer Verbesserung profitieren könnten. Eine korrekt umgesetzte Produktkritik ermöglicht es, vor und nach einer Produktveröffentlichung schrittweise Änderungen vorzunehmen.
Kritik hilft Teams, schnell zu scheitern und während des Produktentwicklungszyklus schnell zu iterieren. Sie ermöglicht es Teams auch, sich schnell neu zu orientieren, bevor eine Situation aus dem Ruder läuft.
Dieser Artikel beschreibt unter anderem die effektive Durchführung einer Produktkritik, welche Fragen dabei gestellt werden sollten, welche Fehler häufig auftreten und wie sich diese vermeiden lassen.
Was ist Produktkritik und warum ist sie so wichtig?
Eine Produktkritik ist eine Methode des Produktmanagements, um ein Produkt aus verschiedenen Blickwinkeln zu beurteilen, einschließlich Benutzerfreundlichkeit, Design, Funktionalität, Barrierefreiheit und Rentabilität. Zum Einsatz kommen Tests der Benutzerfreundlichkeit, heuristische Analysen, Umfragen zur Kundenzufriedenheit, Qualitätssicherung und Designbewertungen. Sie kann extern mit Kunden durchgeführt werden oder intern auf ein Team und wichtige Stakeholder beschränkt sein.
Das Sammeln von konstruktivem Feedback von Designern, Entwicklern, Produktmanagern und Stakeholdern hilft, die Zusammenarbeit zu stärken, da so alle ihre Meinung äußern können und die Standpunkte anderer hören. Jeder kann etwas dazu beitragen.
Diese Feedback-Schleife lenkt den Fokus des Teams wieder auf den Wert, den ein Produkt den Kunden bietet, und hilft den Teams, erfolgreiche zukünftige Produktkonzepte zu entwickeln, die dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
So leitest du eine Produktkritik
Produktkritiken werden von Produktmanagern geleitet. Aber auch Designer und Entwickler sollten wissen, wie sie durchgeführt werden. Wir zeigen dir, wie du eine effektive Produktkritik leitest.
Eine vielfältige Gruppe zusammenstellen
Wähle Teammitglieder und Stakeholder mit unterschiedlichen Rollen und Fachkenntnissen aus, aber meide Personen, die kein Interesse an dem Projekt haben.
Wähle diejenigen aus, deren Erkenntnisse das Produkt verbessern werden. Zum Beispiel bewertet ein Entwickler die Codierbarkeit von Designs. Ein UX-Designer bewertet die Benutzerfreundlichkeit des Produkts. Deine Teams für Qualitätssicherung und Kundenerfolg entscheiden, ob ein Produkt den Anforderungen der Benutzer entspricht. Die Stakeholder verstehen die Ziele und können helfen, sie zu verfeinern und zu artikulieren.
Wen du einbeziehen musst, hängt auch von der aktuellen Phase des Entwicklungsprozesses ab. Zum Beispiel ist das Feedback der Stakeholder zu Beginn eines Projekts von entscheidender Bedeutung, um frühzeitiges Engagement zu fördern und Hindernisse zu vermeiden, falls ihr Feedback später in das Projekt einfließen sollte.
Ziele definieren
Setze dir spezifische Ziele, wie z. B. die Identifizierung von Problemen bei der Benutzerfreundlichkeit, die Verbesserung der Benutzererfahrung oder die Bewertung der Machbarkeit eines Designs. Nenne dem Team diese Ziele vor der Kritik. Füge eine Agenda und alle Wireframes, Prototypen oder Arbeiten hinzu, die das Team evaluieren wird.
Konkurrenz analysieren
Wenn du genau weißt, was die Konkurrenz bietet, kannst du Wege finden, dein Produkt von der Masse abzuheben. Analysiere die Vorteile der Wettbewerber und suche nach ihren Schwächen. Ermittle, in welchen Bereichen dein Produkt der Konkurrenz gegenüber im Vorteil ist. Du wirst dir nur dann einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, wenn du weißt, was andere bereits zu bieten haben.
Eine Vorlage für die Wettbewerbsanalyse kann bei diesem Schritt helfen. Betrachte sie als eine Untersuchung der Schwächen deiner Konkurrenten, sodass du sie zu deinem Vorteil ausnutzen kannst. Diese Untersuchung wird dir auch dabei helfen, effektive Produkt-Roadmaps zu erstellen.
Daten auswerten
Produktkritiken bieten die Möglichkeit, Daten aus verschiedenen Quellen wie Nutzerfeedback, Analysen und Marktforschung zu sammeln. Es ist jedoch wichtig, den Unterschied zwischen qualitativen und quantitativen Daten zu verstehen.
Qualitative Daten sind subjektives Feedback aus Benutzerbefragungen, offenen Fragen und Beobachtungsfeedback von Kunden und Stakeholdern. Quantitative Daten sind zahlenbasiert und objektiv, da sie aus Produktleistungsanalysen stammen.
Der erste Schritt beim Erfassen von Daten besteht darin, deine Hypothese zu formulieren, damit du weißt, welche Fragen du stellen musst. Das bestimmt, ob du qualitative oder quantitative Daten oder beides benötigst. Wähle dann eine Methode zur Datenerhebung aus, z. B. Benutzerbefragungen oder Umfragen. Erfasse schließlich die Daten und organisiere sie in einem Roadmapping- und Priorisierungstool wie Jira Product Discovery.
Die Auswertung der Ergebnisse stellt sicher, dass Entscheidungen auf Daten beruhen.
Brainstorming
Produktkritiken bieten die Möglichkeit, kreative Ideen und Problemlösungen zu entwickeln. Sie bieten dem Team auch die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten und zusammenzuarbeiten. Brainstorming funktioniert am besten in Gruppen mit maximal fünf Personen.
Eine Brainstorming-Vorlage kann bei diesem Prozess helfen. Die dabei entstandenen Ideen kannst du für später in Jira Product Discovery speichern.
Strategien entwickeln und umsetzen
Ideen sind wertlos, wenn du sie nicht richtig umsetzt. Du musst bestimmen, welche machbar und welche unrealistisch sind. Dazu musst du beurteilen, ob dein Team über die nötigen Fähigkeiten und technischen Kompetenzen verfügt.
Haben sich Ideen als machbar erwiesen, musst du sie priorisieren, indem du einen Plan oder eine Produkt-Roadmap erstellst. Dazu kannst du diese Vorlage für Produkt-Roadmaps nutzen, in die alle in Jira Product Discovery erfassten Ideen einfließen können.
Fragen, die du im Rahmen einer Produktkritik stellen solltest
Wenn du ein Problem verstehen möchtest, musst du viele Fragen stellen. Hier sind einige wichtige Fragen, die du während einer Kritik stellen solltest:
- Was sind die Stärken und Schwächen des Produkts? Diese Frage hilft dabei, Produktfehler zu identifizieren, die das Team dann lösen kann. Es werden zudem die erfolgreichen Aspekte des Produkts hervorgehoben, die zu wichtigen Unterscheidungsmerkmalen werden können.
- Wie schneidet das Produkt im Vergleich zu Mitbewerbern ab? Zu wissen, wie das Produkt im Vergleich zu Mitbewerbern abschneidet, kann dir einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
- Welche Kundenbedürfnisse erfüllt das Produkt? Anhand der Antwort auf diese Frage kann das Team feststellen, ob ein Produkt für den Kunden wertvoll ist, und ungenutzte Funktionen aufdecken, die möglicherweise neu evaluiert werden müssen.
- Welche Funktionen brauchen die Kunden? Wenn das Team weiß, welche Funktionen die Kunden haben wollen, kann es basierend auf der Verwendung des Produkts durch die Kunden Lösungen finden. Diese Frage berücksichtigt erneut den Kundennutzen, der durch das Produkt entsteht.
- Welche Änderungen kann das Team vornehmen, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern? Anhand dieser Frage kannst du herausfinden, welche Aspekte des Produkts für Benutzer schwierig zu verwenden sind.
- Gibt es Potenzial für neue Produktangebote? Dieser Prozess könnte Probleme aufdecken, die das aktuelle Produkt nicht löst, wodurch wiederum zusätzliche Produktideen und Angebote entstehen können.
- Wie können wir Kundenbedürfnisse und Marktveränderungen antizipieren? Diese Frage ermöglicht es Teams, zukunftsorientiert zu denken, anstatt nur reaktiv zu handeln.
- Welche Strategien kannst du entwickeln, um das Produkt zu optimieren? Wenn ein Team eine Lean-Methode verwendet, ermöglicht es ihm dieser Prozess, nach Bereichen mit Verbesserungspotenzial zu suchen.
Häufige Fehler bei der Produktkritik
Für eine erfolgreiche Produktkritik ist es wichtig, den Prozess zu verstehen und das richtige Team einzuladen. Es gibt einige geläufige Fallstricke, die dazu führen können, dass eine Produktkritik schnell scheitert. Nachfolgend findest du Tipps, wie du mit diesen umgehen kannst.
Einen Tunnelblick haben
Ein Tunnelblick kann aus einer Bestätigungsverzerrung resultieren. Wie wirkst du dem am besten entgegen? Bleibe aufgeschlossen und halte dein Ego im Zaum. Es ist wichtig, Daten zu untersuchen, ohne Angst davor zu haben, vorgefasste Meinungen über das Produkt in Frage zu stellen oder abzuwerten.
Vergessen, die Bedürfnisse des Benutzers zu priorisieren
Manchmal konzentrieren sich Produktteams auf ihre Ideen und vergessen die Bedürfnisse der Benutzer. Designer neigen dazu, ihren Fokus auf die Kreation eines schönen Designs zu legen. Entwickler achten womöglich verstärkt darauf, Code für Funktionen zu korrigieren, die dem Benutzer nicht länger dienen. Vermeide diesen Fallstrick, indem du für das Team eine Customer Journey Mapping-Vorlage zur Skizzierung der Benutzerbedürfnisse verwendest.
Strategien werden nicht implementiert
Ein weiterer Fallstrick ist ein Mangel an strategischem Denken bei der Implementierung. Vermeide es, an Aufgaben zu arbeiten, ohne ein klares Benutzerbedürfnis zu identifizieren, und nutzlose Funktionen zu entwickeln. Folge einem strategischen Plan, um die Arbeit auf Kurs zu halten und gleichzeitig Kundennutzen zu bieten.
Tools wie Jira Software, Confluence und Jira Product Discovery können dabei helfen, eine Produkt-Roadmap zur Implementierung von Produktverbesserungen zu erstellen und zu pflegen. Jira Software sorgt dafür, dass dein Team bei Projektaufgaben und deren Umsetzung stets auf dem Laufenden ist. Mit Confluence kannst du Silos zwischen Teams aufbrechen, wodurch eine reibungslosere Zusammenarbeit und ein unkompliziertes Wissensmanagement möglich wird. Außerdem kannst du all deine Produktideen an einem Ort sammeln, um die Priorisierung und das Roadmapping mit Jira Product Discovery zu vereinfachen. Das Beste daran ist, dass all diese Tools nativ ineinander integriert sind.
Wann Teams möglicherweise eine Produktkritik benötigen
Teams können an mehreren Stellen des Produktlebenszyklus Produktkritiken durchführen. In den frühen Phasen der Entwicklung kann das Team erste Skizzen und Wireframes kritisieren. Das ist der perfekte Zeitpunkt, um wichtige Stakeholder einzubeziehen.
Eine Produktkritik ist auch nach der Erstellung eines Prototyps von Vorteil. Die Kritik kann Fehler im Design und, je nachdem, wie umfangreich der Prototyp ist, im Code aufdecken. Erwäge, Prototypen mit Kunden zu testen, um zu erfahren, ob die vorgeschlagene Lösung ihre Probleme behebt.
Produktkritiken sind auch vor und nach einer Produkteinführung nützlich, da du durch erneutes Testen herausfinden kannst, was funktioniert und was nicht. Nach einer Produkteinführung kann eine Produktkritik Nutzungsdaten einbeziehen, um die Leistung zu bewerten und weitere Chancenbereiche zu identifizieren.
Nutze Jira Product Discovery für verbesserte Produktkritiken
Jira Product Discovery macht Produktkritiken einfach. Es ermöglicht Produktteams, ihre Ideen zu sammeln und zu organisieren. Teams können Chancen, Funktionen und Lösungen an einem Ort verfolgen und leicht priorisieren, welche die größte Wirkung haben.
Produktteams können das Produktkritik-Framework von Jira Product Discovery verwenden, um Feedback zu sammeln. Diese wertvollen Erkenntnisse können dann genutzt werden, um den Priorisierungsprozess zu optimieren. Dadurch wird deutlich, worauf das Team seine Verbesserungsbemühungen konzentrieren sollte. Dieser Prozess hilft dem Team außerdem dabei, eine effektive Produkt-Roadmap zu erstellen und zu pflegen.
Mit Jira Product Discovery bringst du Struktur in dein Produktmanagement. Besser noch: Du wirst in der Lage sein, Stakeholder einzubeziehen und dich mit ihnen abzustimmen, indem du deine Ideen nahtlos mit Epics in Jira Software verbindest. Teams haben Kontext und Transparenz von der Ideenfindung bis zur Lieferung.
Produktkritik: Häufig gestellte Fragen
Wie oft solltest du Produktkritiken durchführen?
Die Teams sollten während des gesamten Produktentwicklungszyklus regelmäßig Produktkritiken durchführen, in der Regel vor und nach einer Produkteinführung oder wenn das Team einen Prototyp entwickelt hat. Einmal im Quartal sollten Teams jedoch mindestens Produktkritiken durchführen.
Wie profitieren Produktentwicklerteams von Produktkritiken?
Produktkritiken ermöglichen es Teams, Produkte zu analysieren, um Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren. Das Ergebnis? Qualitativ hochwertigere Produkte.
Das Sammeln von konstruktivem Feedback vom Team und den Stakeholdern fördert die Zusammenarbeit. Jeder wird das Gefühl haben, dass er zu den übergeordneten Produktzielen beiträgt und Einfluss auf das Ergebnis hat.
Was ist ein Beispiel für eine Produktkritik?
Ein hervorragendes Beispiel für eine Produktkritik ist der iPhone-Prototyp oder M68. Er ähnelt eher einem riesigen Motherboard mit einem iPod als Touchscreen als einem der aktuellen iPhone-Modelle, weil keine der wesentlichen Komponenten in ihrer endgültigen Form vorliegt, die einfach in eine Tasche passt. Mit diesem Prototyp kann das Team ein Produkt entwickeln, mit dem sich Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität testen lassen.